Eine Schwangerschaft stellt für die Frau einen körperlichen Ausnahmezustand dar. Durch den erhöhten Bedarf an Nährstoffen droht rasch eine Unterversorgung bei falscher Ernährung. Vitamin B2 (Riboflavin) und Vitamin B6 nehmen eine besonders wichtige Stellung ein.

Das Wachstumsvitamin B2 stimuliert den Stoffwechsel, während Vitamin B6 Neuralrohrdeffekten beim ungeborenen Kind vorbeugt.

Nahrungsmittel mit hohem Vitamin B2 Gehalt

Was sind B2 und B6?

Beides Arten gehören zur Vitamin-B-Familie und wirken auf essenzielle Stoffwechselvorgänge des Körpers ein. Vitamin B6 sorgt für eine optimale Zellteilung und unterstützt sämtliche Regenerations- und Wachstumsprozesse.

Das lebenswichtige Vitamin lässt sich im Körper nicht herstellen. Aus diesem Grund müssen Menschen allgemein auf eine ausreichende, orale Versorgung von Vitamin B6 im Alltag achten. Bei starker Exposition mit Licht, Hitze oder Kälte zerfällt das wasserlösliche Vitamin. Sie gilt daher als sehr instabil.

Demzufolge ist bei der Lagerung von natürlichen Nährstoffquellen große Vorsicht vonnöten. Riboflavin zeichnet sich durch eine hohe Beständigkeit gegen Hitze aus. So ist auch die Zubereitung auf dem Herd in der Regel kein Problem. Da das wasserlösliche Vitamin ins Kochwasser übergeht, sollte die Brühe ebenfalls auf dem Speiseplan Verwendung finden.

Diese Lebensmittel enthalten viel Vitamin B6

Warum sind Vitamin B2 und B6 für Schwangere wichtig?

Die Gefahr von Neuralrohrdefekten (Spina bifida oder Anenzephalie) gilt bei einer Mangelversorgung als akut erhöht. Ein geschlossenes Neuralrohr ist bei Embryos für die gesunde Ausbildung des zentralen Nervensystems unabdingbar.

Ohne ausreichend Riboflavin drohen Herzfehler, extreme Missbildungen wie ein offener Rücken oder die Ausprägung einer Gaumenspalte. Aber auch für die Mutter ist eine Grundversorgung von größter Bedeutung. Vitamin B6 beeinflusst die Gehirnleistung positiv, hemmt die Bildung von Blutgerinnseln, unterstützt die Wundheilung, härtet die Körperabwehr ab und hält das Herz-Kreislaufsystem gesund. Fehlen beide wichtige Komponenten, sinkt die Effizienz des Zellaufbaus rapide ab. Die Mutter leidet zudem unter ausgeprägter Müdigkeit und morgendlicher Übelkeit.

Welche Mengen sollten Schwangere zu sich nehmen?

B6 sollte auf täglicher Basis in einen Wert von 550 Mikrogramm zugeführt werden. Dafür genügt die Einnahme von 400 Mikrogramm auf synthetischer Basis zur Ergänzung der gewöhnlichen Ernährung. Theoretisch genügen bereits 300 Mikrogramm, jedoch befriedigt dies bei Schwangeren nicht immer den Grundbedarf. Das Baby und eine schwankende Verwertung der natürlichen Lieferanten von Folat machen eine erhöhte Dosis immer empfehlenswert.

Ansonsten drohen Mangelerscheinungen bis hin zur lebensgefährlichen Blutarmut. Dies gilt ebenso für beide B-Vitamine während der Stillzeit. Vitamin B2 erfordert hingegen deutlich kleinere Mengen. Während der Schwangerschaft ab dem zweiten Trimester werden etwa 1,3 bis 1,5 Mikrogramm als ausreichend angesehen. Das liegt immerhin 0,4 Milligramm über dem normalen Bedarf erwachsener Frauen. Eine direkte Schädigung durch versehentliche Überdosierung ist in beiden Fällen nicht bekannt. Ein Überschuss an Vitamin B6 könnte unter Umständen die Symptome eines Vitamin-B12-Malgens zeitweise überdecken.

In welchen Lebensmitteln kommt Vitamin  B2 und B6 vor?

Vitamine sich in Nahrungsmitteln wie Weizenkeime, Walnüsse, Rosenkohl, Spargel, Feldsalat, Spinat, weiße Bohnen oder Kalbsleber. Ebenso bieten Milchprodukte, Eier, Tomaten oder Avocados ein hohes Maß. Riboflavin kann vom Körper nur kurzfristig gespeichert werden. Nach etwa zwei Wochen sind die Reserven aufgezehrt. Fisch, Fleisch- und Milchprodukte dienen als exzellente Quellen des Vitamin B2. Veganer greifen zu Grünkohl, Brokkoli, Vollkornprodukten, Erbsen, Nüssen, Hefe oder Pilzen. Die Verwertung liegt allerdings auf einem deutlich schlechteren Niveau. Daher sind Nahrungsergänzungsmittel nicht nur für Schwangere angebracht.

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