Nach der Definition ist das Taschengeld ein bestimmter Geldbetrag, über den ein Abhängiger in regelmäßigen Abständen frei verfügen darf.
Es geht hierbei nicht um eine finanzielle Belohnung oder einen Ausgleich für erbrachte Leistungen. Vielmehr ist es eine Möglichkeit, den Kindern langsam ein Gefühl für den richtigen Umgang mit Geld zu vermitteln. Mit regelmäßigen Taschengeldzahlungen wird die spätere Spirale von Lohnzahlung simuliert. Es muss also erlernt werden, wie man sich einen limitierten Geldbetrag über einen gewissen Zeitraum einteilt.
Gesetzliche Regelungen?
Es wird immer wieder heiß diskutiert, welche Variante der Auszahlung und vor allem welche Höhe des Geldbetrags pädagogisch am wertvollsten sind. Gesetzliche Regelungen gibt es hierzu keine. Es ist den Eltern letztendlich selbst überlassen, ob und wie viel sie ihren Kindern an Taschengeld geben.
Wenn man mal einen Blick auf die aktuellen Zahlen der verschuldeten Menschen zwischen 20 und 24 Jahren wirft, wird sehr deutlich, warum man als Eltern die Pflicht hat, die eigenen Kinder so früh wie möglich (und sinnvoll natürlich) zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Geld anzuleiten. Immerhin 10 % der genannten Altersgruppe sind verschuldet!
Was wird vom Taschengeld bezahlt?
Ein sehr wichtiger Punkt ist die Absprache darüber, was die Kinder von ihrem Taschengeld selbst finanzieren sollen. Je älter Sie werden, desto größere Spielräume entstehen. Man kann dann z.B. zur Variante übergehen, das Taschengeld monatlich auszuzahlen und einen relativ hohen Betrag zu wählen, sodass Schulsachen und Kleidung auch vom Taschengeld bezahlt werden sollen.
Dies hat einzig und allein den Zweck, dass Jugendliche sich damit auseinandersetzen, dass zum einen alles Geld kostet und zum anderen auch, wie hoch der Preis für gewisse Dinge ist. Die jungen Leute sollen lernen, sich Geld einzuteilen und Prioritäten zu setzen, da man sich nicht alles, was man gerne haben möchte, auf einmal leisten kann.
Wie viel ist wann angemessen?
Richten Sie sich als erstes nach Ihrem Einkommen. Kinder können schon früh lernen, dass wenn z.B. ein Elternteil keine Arbeit hat oder arbeitslos wird, sie auch zurückstecken müssen. Des Weiteren ist das Alter Ihres Kindes ausschlaggebend.
Generell sagt man:
Sobald ein Kind rechnen lernt, kann es auch lernen mit Geld umzugehen. Bis ein Kind ca. 10 Jahre alt ist, wird es als sinnvoll erachtet, das Taschengeld im wöchentlichen Rhythmus auszubezahlen, da es kleineren Kindern sehr schwer fällt, für einen ganzen Monat zu planen und Geld vorausschauend über einen so langen Zeitraum einzuteilen.
Die Jugendämter empfehlen folgende Staffelung:
- 6/7 Jahre 1,50-2 Euro pro Woche,
- 8/9 Jahre 2-2,50 Euro pro Woche.
- Ab 10 Jahren wird dann die monatliche Auszahlung nahegelegt.
- Für 10-11-Jährige werden 13-15 Euro pro Monat vorgeschlagen.
- Der Betrag steigt an bis zum 18. Lebensjahr. Zu diesem Zeitpunkt werden dann 62 Euro pro Monat empfohlen.
Tipps
Denken Sie unbedingt selbst an die Auszahlung des Taschengelds, ohne dass Ihr Kind Sie erinnern muss. Das trägt wesentlich zum Lerneffekt bei. Bedenken Sie auch, dass es wichtig ist das Taschengeld mit Regelmäßigkeit zum gleichen Termin und vor allem pünktlich zu übergeben.
Benützen Sie das Taschengeld weder als Mittel der Belohnung noch zur Bestrafung. Es sollte unabhängig von schulischen Leistungen oder Verhalten ausgezahlt werden. Seien Sie dann aber konsequent in der weiteren finanziellen Versorgung.
Machen Sie keine Ausnahmen und finanzieren Sie nicht andauernd neben dem Taschengeld noch mehr als abgesprochen. So lernt Ihr Kind, sich auf die Vorgaben einzustellen und gemäß derer zu agieren.
Für Jugendliche kann es auch sinnvoll sein, das Taschengeld direkt auf ein Konto oder auf eine Prepaid Kreditkarte zu buchen.
Diskussion im Eltern Forum zu diesem Thema:
http://www.eltern-forum.at/kinder-78/taschengeld-12486.htm
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