Einige Eltern lieben sie, andere Eltern hassen sie: die Schnuller. Und auch die Mediziner sind sich da nicht einig. Fakt ist, dass seit Jahrhunderten die Eltern dem Kind einen Schnuller oder Nuckel geben, um das Kind dadurch zu beruhigen.
Was sind Schnuller?
Heute sind Schnuller aus einem Standardmundstück gefertigt, woran ein Schutzschild aus Plastik oder Silikon ist und ein Bügel zum Festhalten. Es gibt Schnuller in der Ausfertigung aus Latex, die weicher sind und sich dadurch besser biegen lassen. Sie sind aber auch dadurch nicht so lange haltbar, wie die Modelle aus Silikon. Die heutigen Modelle sind vom Gebrauch her sicher, durch das Schutzschild kann das Verschlucken verhindert werden. Da sie auskochbar sind, können sie so auch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach sich bringen.
Ab welchem Alter kann das Kind einen Schnuller nutzen?
Die meisten Eltern nehmen das erste Mal einen Nuckel in Gebrauch, wenn das Kind zwischen einem und drei Monaten alt ist. Die Absicht dahinter ist die, dass das Kind beim Einschlafen beruhigt werden soll.
Wichtig zu wissen ist es, dass die Schnuller bei Kindern, die gestillt werden, nicht direkt benutzt werden sollen. Eltern sollten sich erst sicher sein, dass das Stillen des Kindes problemlos klappt und erst dann den Nuckel geben.
Vorteile des Schnullers
Der Schnuller gilt bei den Eltern als Einschlafhilfe und als Tröster. Viele Eltern profitieren davon, dass Kinder mit dem Schnuller im Mund einfacher in den Schlaf finden.das Saugen an dem Nuckel beruhigt die Kinder und sie finden dann schneller und problemloser in den Schlaf.
Der Nuckel kann die Kinder auch trösten. Sollten Kinder sich nicht trösten lassen, wenn sie weinen, kann der Nuckel auch helfen.
Studien belegen, dass der Einsatz der Schnuller bei Frühchen hilfreich ist. Wenn Frühgeborene an einem Schnuller saugen, wird ihnen so vereinfacht, dass sie auch aus einer Flasche trinken können. Viele Kinder konnten so früher die Nahrung aus der Flasche aufnehmen und waren nicht mehr auf Sonden angewiesen. Ob ein Nuckel auch die Gefahr des Plötzlichen Kindstodes mildern kann, ist aktuell noch nicht ausreichend belegt, viele Hebammen und auch Ärzte können hierzu gesondert Informationen geben.
Nachteile des Schnullers
Es kann nachgewiesen werden, dass Kinder, die einen Schnuller benutzen, häufiger eine Mittelohrentzündung haben, als Kinder, die keinen benutzen. Der Grund kann darin liegen, dass durch das Nuckeln am Schnuller eine Infektion begünstigt wird, die über den Mund in die Eustachische Röhre, die auch Ohrtrompete genannt wird, gelangt. Diese Röhre stellt die Verbindung zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und dem Mittelohr dar. Ebenfalls wird durch einen Schnuller das Risiko eines Infektes erhöht, viele Kinder, die einen Nuckel benutzen, leiden häufiger und Mageninfekten oder auch an Fieber.
Das ein Schnuller zu Fehlstellungen des Gebisses führen kann, werden die meisten Eltern wissen. Doch besteht dieses Problem auch, wenn das Kind stattdessen an seinem Daumen lutscht. Und raten Kinderärzte und auch Zahnärzte bei diesem Aspekt eher zum Schnuller, als zum Daumen, da dieser weicher ist und sich so den anatomischen Gegebenheiten des Gebisses eher anpassen kann. Eltern sollten aus zahnärztlicher Sicht darauf achten, dass der Schnuller nicht zu oft verwendet wird und das eine rechtzeitige Entwöhnung stattfindet.
Auch bei der Sprachentwicklung kann der Gebrauch eines Schnullers nachteilig sein. Babys, die den Schnuller oft benutzen werden beim Brabbeln eingeschränkt und dieses ist ein wichtiger Schritt in der Sprachentwicklung der Kinder. Auch später, wenn das Kind schon die ersten Worte kann, ist der Schnuller für das Sprechen hinderlich, da die Aussprache anders ist. Die Sprachkenntnisse können so schlechter erweitert werden.
Tipps zum Umgang mit dem Schnuller
- Einen kiefergerechten Nuckel benutzen. Zu erkennen sind diese Modelle daran, dass sie abgeschrägt verlaufen, so kann er sich besser an den Gaumen anpassen.
- Um das Verschlucken eines Schnullers zu verhindern, soll das Schild größer sein, als der Mund des Kindes. Nicht immer sollten sich Eltern deshalb an den Altersangaben auf der Verpackung orientieren.
- Darauf Achtgeben, dass das Kind den Schnuller nicht anders herum in den Mund nimmt. Ansonsten können Zahnfehlstellungen die Folge sein.
- Eltern sollen die Nuckel nicht selbst in den Mund nehmen. Unerkannte Bakterien oder Viren können so auch das Kind befallen.
- Der Schnuller sollte regelmäßig gesäubert werden. Damit ist nicht nur das Abwaschen unter warmen Wasser gemeint. Der Nuckel sollte in regelmäßigen Abständen, wie die Nuckel der Flaschen auch, abgekocht werden, damit sie wieder steril sind.
- Eltern sollten die Schnuller, bevor sie ihn dem Kind geben, genau kontrollieren. Brüchige, rissige oder einer mit Löchern sollte entsorgt werden. Hier setzen sich nicht nur Keime fest, sondern besteht auch so die Gefahr, dass Kinder, wenn sie dann schon Zähne haben, an diesen Stellen weiter nagen und sich daran verschlucken.
- Nuckel sollten niemals in etwas Süßem getunkt werden, um Kinder schneller zu berühigen. Die Gefahr von Karies wird so nur begünstigt.
- Der Schnuller sollte nicht dauerhaft in Gebrauch sein. Nur dann, wenn das Kind schlafen soll oder es sich gar nicht anders beruhigen kann, sollte er eingesetzt werden. Daneben sollten Eltern auch darauf warten, dass das Kind den Nuckel verlangt und nicht von selbst aus schon geben.
- Die Nuckel-Entwöhnung sollte vor dem ersten Geburtstag beendet sein. In dieser Zeit ist es noch einfacher, als wenn das Kind schon älter ist. Da es oft doch nicht so einfach ist, sollte das Kind dann, wenn es die Bleibenden Zähne bekommt, auf jedenfall ohne Schnuller auskommen.
Tipps zum Schnuller abgewöhnen
Eltern, die solche Kinder haben, bei denen die Nuckel-Entwöhnung schier aussichtslos erscheint, können sich an folgende Ratschläge halten, damit es vielleicht für Eltern und Kind ein einfacheres Unterfangen wird.
- Die Schnuller Zeiten verringern, täglich etwas weniger.
- Der Schnuller darf nur noch zu bestimmten Zeiten genommen werden, wie etwa für das Einschlafen. Wichtig: Eltern müssen hier sehr konsequent bleiben.
- Das Kind muss belohnt werden, etwa durch gemeinsame Unternehmungen, nicht aber durch Süßigkeiten.
- Die Schnullerfee kann kommen und dem Kind, wenn der Schnuller ganz abgegeben ist, eine kleine Belohnung geben.
- Anderen Menschen kann der Schnuller geschenkt werden, wie den Großeltern.
Eltern dürfen nicht aufgeben, Kinder die viel, oft und lange einen Schnuller genutzt haben, werden sicherlich auch für die Entwöhnung ihre Zeit brauchen.
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