Taschengeld sollte jedes Kind bekommen, doch wie viel sinnvoll ist, darüber scheiden sich die Geister. Taschengeld ist ein wichtiger Bestandteil der Kindererziehung, denn nur mit eigenem Geld kann das Kind den Umgang damit lernen. Die Jugendämter geben Empfehlungen zur Taschengeldmenge, die sich an den Bedürfnissen der Altersgruppe und an Durchschnittseinkommen orientieren. Welche Summe Eltern ihrem Kind zur Verfügung stellen, hängt immer vom Familieneinkommen ab.

Das Kind muss ein Gefühl für Geld bekommen

kind-bekommt-geldEin Vorschul- und Grundschulkind kauft sich weder Kleidung noch Utensilien fürs Hobby oder Schulsachen selbst. Hierfür kommen die Eltern auf. Es kann sein Taschengeld ausschließlich für Spielsachen oder Süßigkeiten verwenden. In diesem Alter geht es hauptsächlich darum, ein Gefühl für Geld zu bekommen und sich auch einmal eine Kleinigkeit ohne die Kontrolle der Eltern zu leisten.

Demnach sollte ein Vorschulkind zwischen vier und fünf Jahren 0,50 € pro Woche erhalten. In der ersten Klasse empfehlen Jugendämter 1,50 € bis 2 Euro wöchentlich. 8- und 9-Jährige brauchen wenigstens 3 Euro wöchentlich.

Ab 10 Jahre: Bedürfnisse und sozialer Druck steigen

Ab der weiterführenden Schule können Eltern dazu übergehen, ihrem Kind das Taschengeld monatlich zu geben. Die Einteilung Woche für Woche dürfte für 10- und 11-Jährige keine Schwierigkeiten mehr machen. Wer möchte, kann auch ein Sparkonto fürs Taschengeld einrichten. Mit diesem Konto muss das Kind unabhängig umgehen dürfen, natürlich mit dem Wissen der Eltern, die rechtlich darüber verfügen. Das Gefühl, sein eigenes Geld verwalten zu können, macht stolz und selbstbewusst.

Die schwierige Finanzlage in der Pubertät

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Der Lerneffekt des Geldes kann nur dann wirken, wenn ein Kind ab und zu auch Einschränkungen spüren muss. Es ist kein Unglück, sich einmal keinen Wunsch erfüllen zu können. So lernt der Heranwachsende frühzeitig, dass Verzicht ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist.

Die Taschengeldempfehlungen für größere Kinder hängen nicht nur von der Haushaltslage der Familie, sondern auch der Einstellung der Eltern zu Geld ab. Diese sollten ihr Kind in Sachen Geld zu positiven Verhaltensweisen animieren.

Die Taschengeldempfehlung der Jugendämter:

  • 10- bis 11-Jährige sollten 13 bis 16 € im Monat erhalten
  • Für 12- bis 13-Jährige empfiehlt sich 18 bis 22 €
  • 14- und 15-Jährige zwischen 25 und 30 € monatlich
  • Im Alter zwischen 16 und 18 Jahren empfehlen Pädagogen 35 bis 70 € im Monat.

Ein Konto für größere Kinder

Jugendliche ab 12 Jahren können bereits ein Girokonto erhalten, dürfen es aber noch nicht alleine eröffnen. Ein Girokonto ist neben dem Sparkonto, auf dem beispielsweise Geldgeschenke zum Geburtstag und Weihnachten eingezahlt werden, durchaus sinnvoll. Zur Kontoeröffnung ist die Unterschrift beider Elternteile notwendig. Weil Kindern vom Gesetzgeber keinen Dispokredit eingeräumt wird, brauchen Eltern auch keine Angst vor Überziehung haben.

Taschengeld nicht als Druckmittel verwenden

taschengeld-sparenEs ist wenig sinnvoll, Kindern das Taschengeld zu entziehen, wenn sie sich nicht an die elterlichen Anordnungen gehalten haben. Mit Geldverweigerung zu bestrafen, ist pädagogisch äußerst fragwürdig. Auch wenn ein Kind einen Fehler gemacht hat, sollte das Taschengeld davon unangetastet bleiben und ihm weiterhin zur Verfügung stehen. Stattdessen sollte es Gelegenheit bekommen, seinen Fehler auf andere Art wiedergutzumachen.

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