Kreditkarten sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Sie haben viele praktische Aspekte, sind ein absolut gängiges Zahlungsmittel und für einige Transaktionen sogar zwingend erforderlich.

Man trägt weniger Bargeld mit sich herum, was gerade in fremden Ländern von Vorteil sein kann, wenn man nicht sein gesamtes Urlaubsbudget im klapprigen Safe des Hotels unterbringen müsste oder tatsächlich Opfer von Diebstahl wird.

Einfach die Hotline der zuständigen Bank gewählt und die Karte gesperrt. Schon kann ein Fremder nichts mehr mit Ihrer Kreditkarte anfangen. Im Ausland Geld abzuheben wird mit einer Kreditkarte zum Kinderspiel. Gerade in den USA z.B. läuft so gut wie nichts mehr ohne das Plastikgeld.

Auch um ein Auto zu mieten, benötigen Sie eine Kreditkarte. Die zahlreichen Vorteile von Kreditkarten liegen also auf der Hand. Man muss allerdings verantwortungsvoll damit umgehen können. Denn wie das Wort ja schon beinhaltet, wird einem mit dieser Karte tatsächlich eine Art Kredit gewährt, den es im nächsten Monat mit einer Abrechnung zu begleichen gilt.

Kreditkarte für Minderjährige

Prepaid Kreditkarten eignen sich ganz besonders für Jugendliche
Prepaid Kreditkarten eignen sich ganz besonders für Jugendliche

Genau dieser schweren Verantwortung kann man kaum ein Kind aussetzen. Und trotzdem kann es notwendig oder sinnvoll sein, Ihre Kinder mit Kreditkarten auszustatten.

Bis vor einigen Jahren war es noch völliges Neuland, einen Jugendlichen mit einer Kreditkarte auszustaffieren, doch heute hat sich die Ansicht dieser Thematik weiterentwickelt. Speziell für die jungen Leute wurde ein System entwickelt, bei dem es möglich ist, eine Kreditkarte nur mit einer Prepaid Funktion zu nutzen.

Normalerweise geht der Anbieter in Vorleistung und holt sich am Monatsende bzw. -anfang das Geld von Ihrem Girokonto wieder. Da verliert selbst der ein oder andere Erwachsene schon mal den Überblick.

Mit der Prepaid-Kreditkarte kann nur das Geld ausgegeben werden, über das man auch wirklich verfügt – mit dem die Kreditkarte also aufgeladen wurde.

Das System ist vom Handy altbekannt: Erst Geld aufladen, dann telefonieren. Wenn Ihr Guthaben aufgebraucht ist, können Sie auch Ihr Mobiltelefon nicht mehr nutzen. Prepaid, zu Deutsch „im Vorhinein bezahlt“, verschafft überschaubare Sicherheit.

Ihr Kind ab einem gewissen Alter mit einer solchen Karte auszustatten, kann ein wichtiger Schritt sein auf dem Weg zu lernen, wie man mit Geld umgeht.

Nutzen einer Kreditkarte für Jugendliche

Mit der Prepaid-Kreditkarte kann Ihr Kind zum Beispiel bei einer Klassenfahrt im Ausland Geld abheben oder Einkäufe bezahlen. Aber auch online kann eine solche Karte genutzt werden. Es gibt mittlerweile viele Vorgänge im Internet, die mit Kreditkarte weitaus einfacher zu bewerkstelligen sind, wie z.B. das legale Herunterladen von Musik.

Durch die Funktion des Aufladens kann Ihr Kind auch nur über den Betrag verfügen, der auf sich quasi auf der Karte befindet. Es hat so nicht die Möglichkeit Sie – aus Versehen – mit horrenden Rechnungen zu überraschen. Jedoch verfügt es so über eine sinnvolle Freiheit.

Welche Kosten entstehen?

Vergleichen Sie die verschiedenen Anbieter
Vergleichen Sie die verschiedenen Anbieter

Natürlich haben im Zuge dieser Entwicklung auch die Banken das Potenzial des bisher in dieser Hinsicht noch nicht ausgeschöpften Kundenkreises erkannt und sind direkt auf den Zug aufgesprungen, um ein zusätzliches attraktives Geschäftsfeld zu erschließen.

Auch Modeketten und Onlinedienste haben erkannt, dass es hier Geld zu verdienen gibt. Vergleichen Sie also im Vorhinein gewissenhaft die verschiedenen Angebote im Detail, um nicht bei der Jahresabrechnung vom Kleingedruckten böse überrascht zu werden.

Einen Testbericht zu den gängigen Kreditkarten finden sie hier:
http://www.kreditkarte.net/tests/prepaid-kreditkarten/2013-08/

Die Kosten fangen an mit einer Grundgebühr. Bei dieser lohnt es sich, ein besonderes Augenmerk darauf zu legen, ob das scheinbar günstige Angebot nur für das erste Jahr oder auch darüber hinaus Gültigkeit hat. Auch ob nach Ablauf Kosten für eine neue Karte entstehen, sollte man in Erfahrung bringen.

Des Weiteren gibt es Anbieter, die Gebühren für Inaktivität verlangen. Das heißt: Wenn Sie die Prepaid-Kreditkarte z.B. ein Jahr lang nicht nutzen, wird Ihnen automatisch ein vereinbarter Betrag von Ihrem Konto abgebucht.

Ob für eine eventuelle Kontoschließung Kosten anfallen, sollten Sie auch abklären. Es ist auch wichtig, dass Sie den Vertragsunterlagen entnehmen können, ob Gebühren anfallen, wenn das Kartenkonto gleichzeitig als Girokonto genutzt wird.

Ob eine Einlagensicherung für das eingezahlte Guthaben besteht ist bei höheren Summen sehr wichtig. Im Falle einer Insolvenz des Anbieters haben Sie ohne Einlagensicherung keinerlei Ansprüche auf Schadensersatz. Es gibt eine für die EU gesetzlich geregelte Einlagensicherung und eine erweiterte Einlagensicherung, die nur Deutschland als Geltungsbereich hat.

Meiden Sie daher die wenigen Angebote ohne Einlagensicherung oder nutzen Sie diese nur für kurzfristige oder kleine Beträge.

Mit welchen Entgelten ist zu rechnen?

bigstock-Saving-for-family-future-16222868Die Anbieter der Prepaid-Karten verdienen auch Geld damit, für verschiedene Vorgänge diverse Entgelte zu berechnen. Für Barabhebungen im In- und Ausland wird entweder ein gewisser Prozentsatz fällig oder aber ein fixer Betrag pro Abhebung.

Auch bargeldlose Zahlungen im EURO-Raum können ein Entgelt nach sich ziehen. Besonders zu Buche schlagen Fremdwährungsentgelte für Zahlungen im Nicht-EU-Ausland, wenn Ihre Kinder sich auf einer Auslandsreise befinden und dabei die Prepaid-Kreditkarte intensiv nutzen.

 

Arten der Aufladung

Um Geld auf die Prepaid-Kreditkarte zu laden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen ist es möglich das Geld per Banküberweisung oder Sofortüberweisung auf die Kreditkarte zu laden.

Je nach Anbieter ist die Durchführung dieses Vorgangs auch per eps, iDEAL oder Skrill möglich. Eine weitere Möglichkeit stellt die Variante dar, das Geld von einer anderen Kredit- oder Debitkarte auf die Prepaid-Karte zu buchen.

Informieren Sie sich, ob die Rücküberweisung von Restguthaben angeboten wird.

Limits

Für Eltern ein besonders interessantes Thema sind die verschiedenen Limits der Prepaid-Kreditkarten. Auch dahingehend sollten Sie die verschiedenen Angebote gegenüberstellen.

Es gibt Limits bezüglich der täglichen bargeldlosen Transaktionen und des täglichen Bargeldvolumens, das abgehoben werden kann. Außerdem kann man die Anzahl der Aufladungen pro Tag begrenzen, die maximale Höhe der Aufladung und natürlich ebenso generell das maximale Guthaben.

Sie haben also die volle Kontrolle schon im Vorhinein. Überlegen Sie, was für die spezielle Situation, für die Sie eine Prepaid-Kreditkarte für Ihren Nachwuchs gewählt haben, Sinn macht.

Soll die Karte für eine längere Zeit im Ausland eingesetzt werden, z.B. während eines Auslandsjahrs fürs Studium, oder geht es um eine dauerhafte Möglichkeit Ihren Kindern den Umgang mit Geld beizubringen. Je nachdem, müssen Sie die Limits entsprechend setzen.

Hier gibts Infos zum Fernstudium:

https://www.eltern-forum.at/ratgeber-news/fernstudium-in-osterreich-anbieter-vorteile-und-infos/

Sicherheitsmerkmale

bigstock-Creditcards-231165Wie bei jeder Karte gibt es auch bei der Prepaid-Kreditkarte verschiedene Sicherheitsmerkmale. Der CVC (Card Validation Code) soll vor dem Zugriff auf gestohlene oder gefälschte Kreditkartenangaben schützen.

Dieser Code wird neben der Kreditkartennummer auf die Karte gedruckt. Die aktuelle Version dieses Systems nennt sich CVC2. Dieser Zahlencode ist nicht maschinell lesbar. Das heißt, es ist nur dem ausgebenden Kreditkarteninstitut möglich den Code zu identifizieren.

Es besteht keinerlei mathematische Logik oder Zusammenhang mit der Kartennummer. Auch über einen Sicherheitschip verfügen die Prepaid-Kreditkarten.

Früher wurden die wichtigen Informationen noch auf dem Magnetstreifen gespeichert. Seit dem Jahr 2007 benutzt man jedoch den wesentlich sichereren Sicherheitschip hierfür.

Beachten Sie auch die Höchstgrenze der Haftung im Falle eines Missbrauchs der Karte, wenn sie gestohlen werden sollte.

Optische Merkmale

Rein optisch unterscheidet sich die Prepaid-Kreditkarte von der herkömmlichen Kreditkarte in den allermeisten Fällen bezüglich der Hochprägung. Normalerweise werden Buchstaben und Zahlen auf der Rückseite der Karte eingestanzt. Ursprünglich war dies nur notwendig, um die veralteten Ritsch-Ratsch-Geräte nutzen zu können.

Im Laufe der Zeit wurde die Hochprägung nur aus Gründen der edleren Optik beibehalten.

Die Prepaid-Kreditkarte gibt es nur von sehr wenigen Anbietern mit Hochprägung. Während des Bezahlvorgangs outet sie sich trotzdem als prepaid!

Generell geht auch VISA schon seit dem Jahr 2008 zumindest in den USA dazu über, normale Kreditkarten ohne Hochprägung auszugeben, da diese einfach nicht mehr benötigt wird und natürlich einen höheren Aufwand und mehr Kosten bei der Kartenproduktion darstellt.

Fazit

Wenn man sich im Vorfeld detailliert über die verschiedenen Angebote informiert, sodass man keine bösen Überraschungen erlebt, was die Nebenkosten und Konditionen der Prepaid-Kreditkarte betrifft, kann diese zum einen als Instrument genutzt werden, um jungen Menschen auf dem Weg zum Erwachsenwerden einen Umgang mit Geld näher zu bringen.

Zum anderen ist es eine sichere Methode, Ihre Kinder im Bedarfsfall mit einer Kreditkarte ausstatten zu können und keine Risiken einzugehen, da nur verbraucht werden kann, was an finanziellen Mitteln auch wirklich vorhanden und auf der Kreditkarte aufgeladen ist.

Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und leiten Sie sie in einem verantwortungsvollen Umgang mit der Prepaid-Kreditkarte an.

Weitere Informationen: Die AK über Prepaid-Kreditkarten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert