Nur Anhaltspunkte durch die Nackenfaltenuntersuchung

Die Nackenfaltenuntersuchung bietet erste Anhaltspunkte wenn es darum geht, ein möglicherweise vorhandenes Down-Syndrom beim Kind frühzeitig zu erkennen. Das Ergebnis der Nackenfaltenuntersuchung ist nicht zur endgültigen Diagnose geeignet, dafür ist es einfach zu ungenau.

Diese Untersuchung kann lediglich einen Anhaltspunkt bieten und bei der Entscheidung helfen, ob andere Untersuchungen, wie beispielsweise die Amniozentese durchgeführt werden sollten. Da die Nackenfaltenmessung aber ohne Risiko für Mutter und Kind vorgenommen werden kann, ist diese Untersuchungsmethode der Amniozentese in erster Linie vorzuziehen. Wenn die Messung keinerlei Auffälligkeiten ergibt und auch das Blutbild der Mutter keinen Hinweis auf eine mögliche Schädigung des Kindes gibt, ist es oftmals möglich, auf weiterfolgende Untersuchungen wie beispielsweise eine Fruchtwasserentnahme zu verzichten.

nackenfalten-untersuchung

Alle Kinder haben eine Nackenfalte

In den ersten Schwangerschaftswochen haben alle Embryonen eine Nackenfalte, diese kann mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Die Nackenfalte bildet sich, da das Lymphsystem und die Nieren noch nicht in der Lage sind, vorhandene Flüssigkeitsansammlungen abzuleiten. Diese Flüssigkeit sammelt sich in der Nackenfalte und wird später über die Nieren abgebaut. Die Größe der Nackenfalte beträgt durchschnittlich 1,0 – 2,5 mm. ab einem Wert von 3 mm. wird von einer geringen Auffälligkeit gesprochen.

Beträgt der Wert hingegen sogar mehr als 6mm. ist eine große Auffälligkeit vorhanden und andere Formen der Pränataldiagnostik sind angeraten. Selbst bei einer sehr großen Nackenfalte sollten die Eltern nicht in Panik verfallen. Auch wenn das Risiko für eine Chromosomenanomalie bei einem solchen Ergebnis erhöht ist, besteht die Möglichkeit, dass eine folgende Untersuchung Entwarnung gibt.

Nicht immer ist ein auffälliger Wert bedeutsam

Auch wenn es im Rahmen der Nackenfaltenuntersuchung zu Auffälligkeiten kam, ist nicht immer zwangsläufig ein Down-Syndrom vorhanden. Mitunter kann es vorkommen, dass eine folgende Untersuchung die Verdachtsdiagnose Down-Syndrom bestätigt, sie kann aber auch vollkommen ausgeschlossen werden. Eine verdickte Nackenfalte kann auch aufgrund von einer höheren Flüssigkeitsansammlung entstehen, die dann später über das Lymphsystem abgebaut wird, daher ist die Nackenfaltenmessung zur alleinigen Diagnose nicht geeignet.

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In der Regel wird die Nackenfaltenmessung immer in Kombination mit dem sogenannten Triple-Test (Bluttest) durchgeführt. Es ist die Rede vom Ersttrimesterscreening, welches einen Hinweis darauf geben kann, ob möglicherweise eine Schädigung des Kindes vorliegt.

nackenfaltenuntersuchung

Durchführung der Nackenfaltenuntersuchung

Hochwertige Maschinen sollten bevorzugt werden

Bei der Nackenfaltenuntersuchung sollte die werdende Mutter darauf achten, dass ein speziell ausgebildeter Pränataldiagnostiker aufgesucht wird. Diese Ärzte verfügen über qualitativ hochwertigere Sonographiegeräte und kennen sich hinsichtlich der Untersuchung und möglicher Ergebnisse bestens aus.

Die Frau kann weiterhin bei ihrem Gynäkologen in Behandlung bleiben, auch wenn sie sich für einen anderen Diagnostiker entscheidet. Ein modernes Ultraschallgerät ist in der Lage Bilder in 3-D Optik aufzunehmen, dies ermöglicht dem Arzt eine bessere Messung der Nackenfalte und somit ein sichereres Ergebnis. In der normalen Frauenarztpraxis sind die Ultraschallgeräte meist nicht für derartige Untersuchungen ausgelegt, sondern eignen sich nur für normale Sonographien im Rahmen der gynäkologischen Medizin.

Durch die Bauchdecke oder die Vagina

Die Nackenfaltenmessung ist eine unkomplizierte Untersuchung, sie wird entweder durch die Scheide der Frau oder durch die Bauchdecke durchgeführt. Die Ergebnisse sind bei beiden Untersuchungsvarianten nahezu identisch. Für Mutter und Kind bedeutet die Untersuchung kein höheres Risiko als eine normale Ultraschalluntersuchung, während der Sonographie werden lediglich Messungen der Nackenfalte durchgeführt und festgehalten. Ob der Ultraschall durch den Bauch oder durch die Vagina vorgenommen wird, liegt auch an der Liegeposition des Kindes. Wenn sich das Kind in Steißlage befindet, so dass die Füße Richtung Vagina zeigen, ist die Sonographie durch die Bauchdecke sinnvoller. Befindet sich jedoch der Kopf des Kindes unten, kann durch die Vaginalsonographie ein besseres Ergebnis erzielt werden.

Zwischen der 11. und 13. Schwangerschaftswoche

Die Nackenfaltenmessung wird in der Regel zwischen der 11. und 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt, eine spätere Untersuchung ist nicht mehr möglich, da die Flüssigkeitsansammlung dann über die Nieren abtransportiert wurde. Meist kommt die Nackenfaltenmessung dann zum Einsatz, wenn bei einer regulären Sonographie Auffälligkeiten entdeckt wurden und eine genauere Diagnostik notwendig ist. Doch auch die Nackenfaltenmessung darf eine fundierte Diagnose nicht ersetzen, sie kann lediglich einen Anhaltspunkt geben, ob eine weitere Untersuchung notwendig ist oder nicht.

Ergebnisse der Nackenfaltenuntersuchung

Keine Panik beim Ergebnis

Das Ergebnis einer Nackenfaltenmessung kann nur einen Anhaltspunkt geben, ist jedoch keine Garantie auf ein gesundes oder krankes Baby. Bei der Nackenfaltenmessung wird eine Wahrscheinlichkeit berechnet, wie hoch das Risiko auf eine Chromosomenanomalie ist. Wenn sich ein auffälliger Wert ergibt, sollte immer eine weitere Untersuchung, wie beispielsweise eine Amniozentese durchgeführt werden, um absolute Sicherheit zu erlangen. Auch wenn das Ergebnis möglicherweise auffällig ist, dürfen Eltern nicht in Panik verfallen, denn eine Vielzahl von Kindern mit verdickter Nackenfalte kommen völlig gesund auf die Welt.

Auch ein gutes Ergebnis ist keine absolute Sicherheit

Wenn die Messung der Nackenfalte keine Auffälligkeiten ergibt, ist dies keine absolute Garantie auf ein gesundes Baby. Es gab bereits Fälle, bei denen die Nackenfalte eine normale Größe hatte, das Kind aber trotzdem mit Down-Syndrom geboren wurde. In der Regel wird bei einer unauffälligen Nackenfaltenmessung aber keine weitere Untersuchung vorgenommen, da die Wahrscheinlichkeit auf ein unentdecktes Down-Syndrom zu gering ist, die Risiken anderer Untersuchungen dagegen zu hoch.

Ergebnisse immer mit dem Fachmann besprechen

Das Ergebnis der Nackenfaltenmessung sollte immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Es ist ratsam, die Untersuchung in einer Fachpraxis für Pränataldiagnostik durchführen zu lassen, die dortigen Ärzte können anhand der Ergebnisses eine Wahrscheinlichkeitsberechnung durchführen und die möglichen Folgen mit den Eltern besprechen. Eine solche Praxis ist auch dazu ausgelegt, weitere Untersuchungen zur Erhärtung eines eventuellen Verdachts durchzuführen. Die Fachpraxen sind weitaus besser ausgestattet als normale, gynäkologische Praxen.

Pro und Kontra

Erste Anhaltspunkte durch unkomplizierte Untersuchung

Bei der Nackenfaltenmessung handelt es sich um eine unkomplizierte Untersuchung mit geringen Risiken, daher ist sie eine gute Möglichkeit, um erste Anhaltspunkte hinsichtlich einer Chromosomenanomalie zu erhalten. Da die Nackenfaltenmessung im Rahmen einer Sonographie durch die Bauchdecke oder durch die Scheide ausgeführt wird, besteht für das Baby kein Verletzungsrisiko und die Mutter erhält ihr Ergebnis sofort nach der Untersuchung. Im Rahmen des Ersttrimesterscreenings (Bluttest und Nackenfaltenmessung) kann ohne Gefahr für Mutter und Kind ermittelt werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer kindlichen Schädigung ist. Ein absolut sicheres Ergebnis kann die Nackenfaltenmessung allerdings zu keinem Zeitpunkt liefern.

Unnötige Beunruhigung bei bedenklichem Ergebnis

Die Nackenfaltenmessung ist keine Möglichkeit der Diagnostik, sondern nur eine Hilfe bei der Entscheidung für eine Amniozentese oder andere Untersuchungen. Ist die Nackenfalte von bedenklicher Größe, kann dies bei den Eltern zu Sorgen und Angst führen. Da ein solches Ergebnis aber durchaus harmloser Natur sein kann, treten möglicherweise unnötige Sorgen auf, die für Mutter und Kind überflüssigen Stress bedeuten. Es ist immer ratsam, bei einem auffälligen Ergebnis der Nackenfaltenmessung möglichst schnell weitere Untersuchungen anzuberaumen, um die Zeit der Sorge so kurz wie möglich zu halten.

Was kostet die Nackenfaltenuntersuchung

Hohe Kosten für wenig Sicherheit

Die Nackenfaltenmessung ist keine Kassenleistung und muss von den werdenden Eltern selbst gezahlt werden. Viele Eltern verzichten mit dem Argument darauf, dass sie keine Sicherheit nach der Untersuchung haben, wohl aber die Kosten für die Untersuchung tragen müssen. Es kommt zum Großteil auf das finanzielle Budget der Eltern an, ob die Untersuchung problemlos durchgeführt werden kann oder nicht, viele Arztpraxen bieten Ratenzahlung an, so dass sich auch finanziell schwächere Familien das kleine Stück Sicherheit leisten können. [adsense]Ob die Nackenfaltenuntersuchung eine lohnende Investion ist oder nicht, müssen die Eltern individuell für sich selbst entscheiden. Es wird mitunter dazu geraten, wenn eine vorangehende Schwangerschaft mit Komplikationen verlaufen ist oder die natürlichen Umstände bereits ein erhöhtes Risiko darstellen (Alter der Mutter z.B.).

Die Krankenkasse finanziert die Untersuchung nicht

Die Nackenfaltenmessung muss von den Eltern selbst gezahlt werden, die Krankenkasse kommt für die Untersuchungskosten in der Regel nicht auf. Je nach ausgewählter Praxis liegen die Kosten für die einfache Nackenfaltenuntersuchung ohne Bluttest bei 120 – 180 Euro. Es kann sich durchaus lohnen, die verschiedenen Pränatalpraxen miteinander zu vergleichen, da von Arzt zu Arzt unterschiedliche Preise bei gleicher Qualität möglich sind. Es sollte jedoch nach Möglichkeit eine Praxis für Pränataldiagnostik ausgewählt werden, da diese Praxen besser ausgestattet sind.

Übernahme durch Krankenkasse in Ausnahmefällen

Auch wenn die Krankenkassen in der Regel nicht für die Nackenfaltenmessung aufkommen, besteht eine Ausnahme. Wenn die werdende Mutter bereits ein Baby mit einer Chromosomenanomalie geboren hat oder eine Schwangerschaft deswegen abgebrochen wurde, finanzieren die Krankenkassen die Nackenfaltenmessung aufgrund des erhöhten Risikos.

Am besten in Kombination mit Bluttest durchführen lassen

Viele Arztpraxen bieten die Nackenfaltenmessung in Kombination mit einer Blutuntersuchung zu günstigeren Preisen an. Es ist empfehlenswert beide Untersuchungen gleichzeitig durchführen zu lassen, da anhand der kombinierten Ergebnisse eine genauere Wahrscheinlichkeitsrechnung aufgestellt werden kann. Die Kosten für eine kombinierte Untersuchung liegen durchschnittlich zwischen 220 und 250 Euro, auch hier kann ein Preisvergleich durchaus sinnvoll sein.

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4 Kommentare

  1. Hallo Mamis, also ich habe die Untersuchung durchefuehrt (nt messung und bluttest – kosten 230€) und wuerde es nicht wieder machen. Der test gibt nur ein statistisches risiko an und wenn man ueber 35 ist, ist das risiko hoeher und die ergebnisse rutschen ab. Zb bei mit war der ultraschall total unauffaellig 1.2 mm (ab 3 wird es kritisch), der bluttest war aber nicht so toll. Da ich 39 bin habe ich ein risko von 1:89 fuer trisomie 21. der test hat mein risiko jetzt auf 1:491 eingestuft – ich bin also von hochrisiko (alter) auf mittelrisiko gekommen. Ab 1:500 ist man im gruenen Bereich. Der Arzt meint dass es eigentlich ganz positiv ist da ja jetzt mein Altersrisiko gesenkt wurde; das hilft aber nichts weil das Risiko ja immer noch medium ist. Er hat den chromosomen test empfohlen (praena oder harmony test), den ich in 1 woche machen werde. Also nochmal 2 Wochen warten und nochmal zahlen. Waere mir klarer gewesen dass der nt/bluttest so ungenau ist, haette ich gleich den paenatest gemacht – da kriegt man wenigsten eine eindeutige 99% sichere Aussage: trisomie 21: ja/nein.

  2. Hallo Mamis, also ich habe die Untersuchung durchefuehrt (nt messung und bluttest – kosten 230€) und wuerde es nicht wieder machen. Der test gibt nur ein statistisches risiko an und wenn man ueber 35 ist, ist das risiko hoeher und die ergebnisse rutschen ab. Zb bei mit war der ultraschall total unauffaellig 1.2 mm (ab 3 wird es kritisch), der bluttest war aber nicht so toll. Da ich 39 bin habe ich ein risko von 1:89 fuer trisomie 21. der test hat mein risiko jetzt auf 1:491 eingestuft – ich bin also von hochrisiko (alter) auf mittelrisiko gekommen. Ab 1:500 ist man im gruenen Bereich. Der Arzt meint dass es eigentlich ganz positiv ist da ja jetzt mein Altersrisiko gesenkt wurde; das hilft aber nichts weil das Risiko ja immer noch medium ist. Er hat den chromosomen test empfohlen (praena oder harmony test), den ich in 1 woche machen werde. Also nochmal 2 Wochen warten und nochmal zahlen. Waere mir klarer gewesen dass der nt/bluttest so ungenau ist, haette ich gleich den paenatest gemacht – da kriegt man wenigsten eine eindeutige 99% sichere Aussage: trisomie 21: ja/nein.

  3. Hallo .

    Ich habe die Untersuchung ohne Bluttest machen lassen un kostete 130€ .
    Ich habe die Untersuchung jedoch hauptsächlich wegen der Bilder und dvd machen lassen weil wir das kleine so oder so lieben und großziehen werden .