Wenn der Nachwuchs in der Nacht plötzlich schreiend und verängstigt aufwacht und nur sehr schwer wieder einschläft, hatte er wahrscheinlich einen Albtraum. Dieser kann durch verschiedene Ursachen entstehen, wie zum Beispiel durch:
- eine verstörende Vorlesegeschichte
- ein gruseliges Video oder auch
- bestimmte Ereignisse des Tages
Viele Kinder können sich am nächsten Morgen gar nicht mehr an den Albtraum erinnern und sollten daher auch nicht direkt auf diesen angesprochen werden. Vielmehr sollte herausgefunden werden, wie es dazu kam, beziehungsweise was den Nachwuchs so verschreckt hat.
Was ist der Unterschied zwischen einem Albtraum und einem sogenannten Nachtschrecken?
Häufig werden Albträume mit sogenannten Nachtschrecken verwechselt. Bei Letzterem handelt es sich um eine seltene Schlafstörung, die in der Regel in der ersten Hälfte der Nacht auftritt. Kinder die einen Nachtschreck bekommen, befinden sich in einem tiefen und traumlosen Zustand.
Hierbei sind sie sehr aufgewühlt und lassen sich nur sehr schwer beruhigen. Häufig bekommen sie sogar von den Beruhigungsversuchen der Eltern gar nichts mit. In der Regel dauert solch ein Nachtschreck maximal 30 Minuten. Anschließend schläft das Kind normal weiter und kann sich am nächsten Morgen ebenfalls nicht mehr daran erinnern.
Wie kommt es überhaupt zu Albträumen?
Vor allem zwei bis vierjährige Kinder haben relativ häufig einen Albtraum. Denn in diesem Alter beginnt die Entwicklung der Furcht und auch der Fantasie. In der Regel sind Kindergartenkinder auch in der Lage zu beschreiben, was ihnen Angst macht. Häufig sind es gar nicht so gravierende Dinge. Dennoch reichen sie aus, um eine unruhige Nacht zu verursachen, wie zum Beispiel eine beängstigende Geschichte oder ein Bösewicht in einem Animationsfilm.
Aber auch bestimmte Ereignisse des Tages können Albträume verursachen. In diesem Alter gibt es viele mögliche Stress-Auslöser. So können das tägliche Toilettentraining oder auch der Umzug in ein größeres Bett bereits ausreichen. Aber auch wenn ein Erzieher dem Nachwuchs etwas verboten hat oder Mama und Papa Streit hatten, kann dies zu schlechten Träumen führen. Grundsätzlich handelt es sich bei Albträumen um eine normale Reaktion, in der der Nachwuchs bestimmte Gefühle verarbeitet.
Wie kann ich meinem Kind nach einem Albtraum helfen?
Wenn das Kind weint oder schreit, sollte man zu ihm gehen. Denn in dieser Situation ist körperliche Nähe sehr wichtig. Der Nachwuchs sollte so lange umarmt und gestreichelt werden, bis er sich wieder beruhigt hat. Viele Eltern lassen das Kind anschließend im Elternbett mitschlafen.
Denn in diesem fühlt es sich geborgen und weiß, dass Mama und Papa da sind. Andere Eltern legen eine Matratze neben das Kinderbett und schlafen dort oder lassen die Zimmertür auf. Wichtig ist auch, dem Kind zuzuhören, wenn es über den Albtraum reden will.
Allerdings sollte es niemals dazu gezwungen, sondern auch mit Worten getröstet werden. Dem Nachwuchs sollte erklärt werden, dass es eben nur ein Traum war und keine Realität. Zum Beispiel kann dem Kind gezeigt werden, dass sich keine Monster unter dem Bett oder auch im Kleiderschrank befinden.
Nach einem Albtraum sollte das Lieblingsstofftier in greifbarer Nähe sein, das Nachtlicht leuchten und das Kind daran erinnert werden, dass Mama und Papa in der Nähe sind und daher nichts passieren kann. Wenn das Kind am nächsten Morgen von dem Albtraum erzählt, sollte es Bild von diesem Malen. Dieses wird anschließend zerrissen und weggeworfen.
Wie können Albträume verhindert werden?
Auch wenn Albträume nie komplett verhindert werden können, gibt es einige Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren.
- Hierzu gehören zum Beispiel ein warmes Bad, eine fröhliche Geschichte oder ein Nachtlicht an der Wand. Die Gute-Nacht-Geschichte sollte sorgfältig ausgewählt werden und keine verängstigenden Themen oder Bilder beinhalten.
- Vielen Kindern hilft es zudem, wenn sie in einer solchen verängstigen Situation selber etwas unternehmen können.
- So kann zusammen mit Mama oder Papa ein Traumfänger aus Pfeifenreinigern hergestellt werden, den man über das Kinderbett hängt. Er kann dabei helfen, böse Träume aufzuhalten und gute Träume durchzulassen.
- Eine ebenfalls sehr wirksame Maßnahme ist es, das Kind mit einer Creme einzureiben und diese dann Gute-Nacht-Creme zu nennen. Eigentlich handelt es sich um eine herkömmliche Gesichtscreme, die aber dabei helfen kann, Albträume zu verhindern.
- Auch kann eine kleine Sprühflasche mit etwas Wasser und einigen Tropfen Vanilleduft gefüllt werden, was dann Albtraum-Abwehr-Spray genannt wird. Dieses darf das Kind dann vor dem Schlafengehen versprühen und fühlt sich ebenfalls sicherer.
Bei regelmäßigen Albträumen den Kinderarzt aufsuchen
Wenn vermutet wird, dass Angst oder Stress die Gründe für die Albträume sind, sollte mit dem Nachwuchs darüber gesprochen werden. Wenn diese allerdings regelmäßig wiederkehren und der Nachwuchs sogar Angst davor hat schlafen zu gehen, sollte unter Umständen ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Insbesondere dann, wenn auch tagsüber Angst verspürt wird. Denn eventuell werden die Albträume durch eine bestimmte psychologische Situation hervorgerufen, die dann mit einem Fachmann besprochen werden sollte.
Disclaimer
Die Beiträge auf eltern-forum.at werden zwar mit Recherche und informativ geschrieben, dienen aber ausschließlich der Information und ersetzen keine persönliche Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin vor Ort. Aus juristischen Gründen müssen wir Sie darauf aufmerksam machen, dass unsere Beiträge auch nicht zur Festlegung eigenständiger Diagnosen oder eigenständiger Behandlungsmaßnahmen verwendet werden dürfen.