Die meisten erwachsenen Frauen hatten schon einmal das Gefühl, schwanger zu sein. Viele Schwangerschaftsanzeichen sind so bekannt, dass Frauen für sie sensibilisiert sind und die Alarmglocken schellen hören, wenn sie auch nur eines bemerken. Andere dagegen werden gern übersehen oder könnten zunächst alles oder nichts bedeuten, sodass sie vielleicht nicht ernst genommen werden.
Anzeichen für eine Schwangerschaft:
Was spricht also für eine Schwangerschaft und was ist zu tun, wenn diese Anzeichen bemerkt werden?
Ausbleiben der Periode
Die Gebärmutterschleimhaut baut sich jeden Monat neu auf, um eine befruchtete Eizelle aufzunehmen. Passiert das nicht, wird die Schleimhaut abgestoßen. Demnach ist es ein mögliches Schwangerschaftszeichen, wenn die Periode ausbleibt. Frauen, die relativ pünktlich menstruieren, können darauf mehr Wert legen als solche, deren Regel sich zeitlich an gar keine Regel hält. Außerdem kann eine ausbleibende Regelblutung noch andere Gründe haben, etwa starken Stress. Dennoch: kommen weitere Schwangerschaftszeichen hinzu, ist das eindeutig!
Heißhungerattacken
Dass Schwangere seltsame Dinge essen, stimmt in einigen Fällen. Viel häufiger haben sie plötzliche Heißhungerattacken – und dann ist es auch vollkommen egal, was sie essen. Diese Heißhungerattacken kennt die Frau so noch nicht und sie treten auch nicht unbedingt dann auf, wenn sie ohnehin normalerweise essen würde.
Vielmehr kommen sie jetzt auch einmal mitten in der Nacht und verschwinden auch nicht mehr so einfach, wenn die Frau nicht auf sie reagiert. Es kann dabei natürlich sein, dass sie Lust auf etwas Bestimmtes bekommt oder tatsächlich die eingelegte Gurke ins Nutellaglas tunkt – muss aber nicht.
Empfindliche Brüste
Wenn weibliche Hormone im Spiel sind, spüren Frauen das an den Brüsten. Sie werden empfindlich, wirken vielleicht etwas größer als sonst und die Brustwarzen sind dunkler, da sie bei Schwangeren besonders stark durchblutet werden. Dieses Symptom kennen viele Frauen auch als Anzeichen einer anstehenden Regelblutung.
Doch wenn diese ausbleibt, könnte auch das für eine Schwangerschaft stehen. Seltener sondert die Brust milchiges Sekret in kleinen Mengen ab. Doch keine Sorge: das ist noch keine Muttermilch, sondern nur ein Anzeichen dafür, dass die Milchdrüsen sich auf die anstehende Aufgabe vorbereiten. Es wird noch gute 9 Monate bis zur Milchbildung dauern.
Bleischwere Müdigkeit
Die berüchtigte Schwangerschaftsmüdigkeit kommt nicht sofort und jeden Tag, aber sie kommt. An manchen Tagen wird die Frau todmüde sein, auch wenn sie sich nicht mehr verausgabt hat als sonst. An anderen ist sie wieder wacher, doch die müden Tage nehmen zu. Früher schlafen gehen hilft nicht.
Die Müdigkeit ist auch keine gewöhnliche Müdigkeit mehr, sondern eine bleischwere Form davon, bei der ihr – früher als sonst – die Augen zufallen. Zusammen mit anderen Symptomen kann eine so ungewöhnliche Müdigkeit für eine Schwangerschaft stehen und bedeutet, dass die Frau jetzt besonders viel Ruhe braucht.
(Morgen-)Übelkeit und Erbrechen
Ein Schwangerschaftszeichen, vor dem viele Frauen regelrecht Angst haben, ist die Übelkeit der ersten Wochen und Monate. Ihr Körper wird von einer Masse an Hormonen überschwemmt, das geht nicht spurlos an ihnen vorbei. Schwangere leiden nicht selten an Übelkeit, die gerade morgens auftritt und sich dann aber bessert. Teilweise bleibt sie auch den ganzen Tag über bestehen und ist an manchen Tagen besser als an anderen. Erbrechen kann hinzukommen.
Hält sich eine gewisse Übelkeit also über mehrere Tage und kommt dann auch noch plötzliches, spontanes Erbrechen hinzu, wäre ein Schwangerschaftstest zu empfehlen – oder aber es handelt sich doch nur um eine Magen-Darm-Infektion.
Blähungen und Wassereinlagerungen
Zu all diesen manchmal anstrengenden Anzeichen kann ein Völlegefühl hinzukommen, das durch unangenehme Blähungen begleitet wird. Nichts scheint zu passen, alles liegt so eng an und ist unbequem. Das kann vorkommen, auch als Vorbote der Regelblutung. Doch wenn diese ausbleibt und die gefühlte Aufgedunsenheit bleibt, sind das deutliche Zeichen.
Ausfluss und Harndrang
So plötzlich wie jetzt musste die Frau vorher noch nicht auf die Toilette. Häufiger und dann sehr dringender Harndrang sind typisch für eine Schwangerschaft. Dabei könnte die Schwangere Veränderungen des Ausflusses wahrnehmen. Er kann leicht blutig sein, stärker, seltener aber auch schwach ausfallen.
Ekel vor Gerüchen und Speisen
Der Ekel vor bestimmten Gerüchen und Speisen könnte eine Schutzfunktion für die Schwangere und ihr Kind sein. Er tritt besonders bei Alkohol, Zigaretten und Fleisch auf, kann aber auch andere Dinge betreffen.
Teilweise führt der Ekel sogar bis zur Übelkeit und zum Erbrechen. Maßgeblich ist, dass er vorher nicht da war – denn wenn sich eine Frau schon früher vor Fleisch geekelt hat, wird sie das wahrscheinlich auch bei einer Schwangerschaft.
Schwangerschaftstest: Wann und welcher?
Manche Frauen warten sehnsüchtig auf die ersten Schwangerschaftsanzeichen. Für andere sind sie alles, nur kein Grund zur Freude. In jedem Fall will die Frau aber wissen, was dran ist an ihren Beobachtungen. Ein Schwangerschaftstest für zu Hause kann heutzutage bereits in der ersten Schwangerschaftswoche Klarheit verschaffen.
Der klassische Schwangerschaftstest benötigt Morgenurin und misst in diesem den HCG-Gehalt. Nach einigen Schwangerschaftswochen ist dieser hoch genug für den Nachweis und der Test liefert ein positives Ergebnis. Neuere Tests haben feinere Teststreifen und messen schon geringe Mengen HCG, wodurch sie erstens genauer sind und zweitens früher eine Aussage treffen können. Somit kann der Test heutzutage beim ersten Verdacht durchgeführt werden.
Wann zum Gynäkologen?
Nur der Arzt kann eine Schwangerschaft sicher erkennen. Dies tut er mithilfe eines Bluttests, der sicherer als jeder Teststreifen ist. Am besten sollte man sich sofort nach dem positiven Schwangerschaftstest oder auch schon davor mit dem bloßen Verdacht an den Gynäkologen werden. War die Schwangerschaft gewollt, so beginnt jetzt die Vorsorge für Mutter und Kind. Falls die Frau aber eine Abtreibung vornehmen lassen will, hat sie dafür nur ein kleines Zeitfenster und wird sich schon bald entscheiden müssen, bevor es zu spät ist.
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